Erneut muss im Viertel Sentruper Höhe gebaut werden – es geht um Leitungen und eine Straßenumgestaltung.

Die Begeisterung der Anlieger hält sich in Grenzen.

Es geht nicht anders – das war die grundlegende Botschaft, die Mitarbeiter der Stadt zum Großteil der geplanten Baumaßnahmen an der Sentruper Höhe vermittelten. Rund 160 Anlieger – überwiegend Bewohner und Geschäftsleute aus dem Viertel – erfuhren am Mittwochabend den 26. März 2025 im Foyer des Overberg-Kollegs, was und warum ab Sommer gebaut und verändert wird. Sie hatten viele Fragen, und es gab auch deutliches Unverständnis.

In drei Schritten sollen die Bauarbeiten im Bereich Waldeyerstraße und Schmeddingstraße erfolgen: Verstärkung des Stromnetzes, Erneuerung der Regen- und Abwasserkanäle sowie Umgestaltung einer Straßenstrecke zur „Fahrradstraße plus“. Teils laufen die Arbeiten parallel, dauern wird alles trotzdem bis 2029.

Neue Belastungen werden erwartet

„Es sind Dinge, die uns sicher alle im Westen, auf der Sentruper Höhe, belasten werden“, hatte Bezirksbürgermeister Stephan Brinktrine den Detailerklärungen der Planer vorausgeschickt. „Was wir nicht lösen werden, sind die Belastungen, die auf Sie alle zukommen.“ Damit wirkte das Ganze für Besucher bereits wie festgezurrt.

Die Anforderungen an das Stromnetz seien gestiegen, erklärten Niklas Ebel und Daniel Schumacher von den Stadtnetzen. Am Uniklinikum entstehe ein neues Umspannwerk. Die Leitungsstrecke bis zu einem Schalthaus an der Waldeyerstraße benötige sechs sogenannte Spülgruben. Die Dauer der Arbeiten an der Waldeyerstraße betrage sechs, an der Schmeddingstraße fünf Monate. „Auch wenn wir über längere Zeiträume reden, versuchen wir alles zeitlich zu optimieren“, sagte Ebel. Manchem Besucher war dabei Skepsis anzumerken – auch deshalb, weil sich die letzte Baumaßnahme in Sentrup relativ lange hingezogen hatte.

„Wir waren mit dieser Maßnahme auch sehr unzufrieden“, räumte Schumacher ungefragt ein. „Ich möchte mich entschuldigen. Wir haben Fehler gemacht.“ Man habe „sechs Wochen später als angekündigt begonnen“, und zwischenzeitlich habe die Baustelle ganz still gelegen. Solche Fehler sollten nicht wieder passieren.  Ulrich Marx vom Amt für Mobilität und Tiefbau erklärte, dass man mit der Freilegung und Einschätzung von sieben Verdachtspunkten wegen Bombenblindgängern im Viertel auch „schon lange unterwegs“ sei, es sich aufgrund des detailreichen Untersuchungsablaufes aber nicht anders machen lasse.

Rohre aus dem Jahr 1938

Regen- und Schmutzwasserkanäle müssten auf jeden Fall erneuert werden, unterstrich Marx. Teils seien die Rohre noch aus dem Jahr  1938 – es gebe Risse, Rohrbrüche, Wurzeleinwüchse und schadhafte Anschlüsse. Abschnittsweise werde es zu Vollsperrungen für Pkw und Busse kommen, und Grundstücke seien nur eingeschränkt erreichbar. Die Bauarbeiten fänden allerdings in mehreren Etappen über Malmedyweg, Eupener Weg, Scheffer- Boichorst-Straße, Sentruper Höhe und Schmeddingstraße statt.

Geschäfte könnten in dieser Zeit weiterbetrieben werden, aber „Einbußen können wir nicht verhindern“, so Marx weiter. Von Besuchern wurde die Anregung gegeben, Hinweisschilder für Geschäfte und Praxen anzubringen. Der womöglich in kleinere Straßen ausweichende Park- und Suchverkehr im Viertel, der durch Mitarbeiter und Besucher das UKM eh schon enorm sei, werde ein großes Problem werden.  Kritik an geplanter Fahrradstraße. Ebenso wurde die Realisierung der geplanten Fahrradstraße kritisiert.  Weil durch sie 20 bis 30 Parkplätze an der Strecke wegfallen dürften; ferner wegen des gewählten Weges durchs Viertel. Vorgesehen ist darin unter anderem an der Stelle einer bisherigen Kreuzung ein  „Mini-Kreisverkehr“.

Die rot asphaltierte Strecke verliefe dann von den in Roxel zusammenlaufenden Velo-Routen aus Nottuln und Havixbeck über Schmeddingstraße und Waldeyerstraße zur  Hüfferstraße bis zur Promenade.  Phillip Oeinck vom Fahrradbüro und Bastian Spliethoff aus der Verkehrsplanung betonten, dass ein Weg über die Albert- Schweitzer-Straße zu gefährlich für Radfahrer sei – unter anderem wegen des vielen Verkehrs am UKM samt Einsatzfahrzeugen. Einen politischen Planungs- und Baubeschluss gebe es hinsichtlich der Fahrradstraße übrigens noch nicht.